Streuobst

Streuobstwiesen gehören zu unserem Landschaftsbild und bieten Lebensraum für viele Tierarten wie den Steinkauz, das Mauswiesel, die graue Langohrfledermaus und die Baumhummel. Außerdem versorgt uns Streuobst mit regionalem Obst. Diesen Lebensraum gilt es zu erhalten, zu pflegen und gegebenenfalls zu entwickeln. 

Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen in Mitteleuropa. Im Enzkreis prägen sie seit Jahrhunderten die Kulturlandschaft. Insbesondere im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde ihnen neben dem landschaftsökologischen sowie -gestalterischen Wert auch eine soziale, ökonomische und kulturelle Relevanz beigemessen. Besonders die vielfältige Nutzung von diesem artenreichen Lebensraum ist herausragend: Während man die Bäume zur Obsterzeugung nutzt, werden die Wiesen, mit einer großen Vielfalt an Gräsern und Kräutern, meist nicht gedüngt und nur zweimal im Jahr gemäht oder abgeweidet. Der Strukturreichtum der Streuobstwiese sorgt dafür, dass man eine Vielzahl an Tier-und Pflanzenarten in diesem unterschiedlich gegliederten Biotoptyp findet.

Auch als Produktionsfläche für regionale alte Obstsorten sind die Streuobstwiesen im Enzkreis von zentraler Bedeutung. Alte regionale Apfelsorten sind zum Beispiel der Rote Boskop, die Zabergäurenette, der Schweizer Glockenapfel und die Gewürzluike. Auch alte Birnensorten sind wichtig für die Strukturvielfalt, wie die Gute Graue, die Gute Luise oder die Stuttgarter Gaishirtle. Obst- und Gartenbauvereine sowie LandwirtInnen sind bei der Erhaltung dieser Landschaft wichtige Partner des Landschaftserhaltungsverbands.

Seit 2016 werden im Rahmen des Projekts ,,Ich bin ein Riese in der Wiese!” herausragende Mostbirnen als prägender Bestandteil des Landschaftsbildes im Enzkreis zunächst kartiert und anschließend mittels eines Revitalisierungsschnittes gepflegt, wodurch deren Erhalt gesichert wird.